Ein Vortrag kann so langweilig sein, dass auf einmal alles andere interessant wird.
Haben Sie schon mal angefangen die einzelnen Striche in der Armbanduhr nachzuzählen, nur um sicherzugehen, dass es auch ja 60 sind? Oder haben Sie vielleicht intensiv mit einer aufgesetzt interessierten Miene aber leicht glasigen Augen auf die Leinwand gestarrt und die gesamte nächste Woche durchgeplant mitsamt den unterschiedlichen Mahlzeiten?
Auf jeden Fall war der Vortrag an sich einfach langweilig, obwohl es da doch um relevante Informationen ging. Wenn das nun die Kollegen machen, ist es nervig, aber was soll man tun. Selbst aber derjenige zu sein, der merkt wie die Zuhörer langsam, aber sicher jedes Interesse verlieren ist ziemlich unangenehm und wenn man es doch einfach vermeiden kann, dann bitte!!!
Sehr oft ist tatsächlich nicht der Redner schuld, sondern die PowerPoint Präsentation an sich. Viel zu viel Text anstatt mal ein schönes Bild (Wissenschaftler haben herausgefunden, dass man Bilder tausende Male schneller aufnimmt als Text), überladene unübersichtliche Folien, etc. Wenn das bei Ihnen der Fall sein könnte, sehen Sie sich hier unseren Artikel zum Thema der Erstellung von vernünftigen Präsentationen an.
Es gibt aber auch einige Dinge, die ein Redner falsch machen kann, und die man deshalb kennen sollte, um nicht blöd dazustehen!
Hier sind also mal einige Tipps, um auf einer Bühne oder einfach beim nächsten Meeting eine gute Figur abzugeben.
Kenne dein Publikum
Ihr Vortrag, Ihr Auftreten, die Wortwahl und die Präsentation müssen auf das Publikum zugeschnitten sein.
Wenn ein Publikum zum Beispiel merkt, dass Sie Ihren Text einfach nur 5mal die Woche ohne Änderung halten, egal wer vor Ihnen sitzt, verlieren Sie sehr schnell.
Wenn Sie ein Vokabular verwenden, dass dem Publikum nicht geläufig ist, werden sie kein Vertrauen in Sie haben. Das geht in zwei Richtungen.
Eine Gruppe von Ingenieuren wird Fachbegriffe verstehen und erwarten, während Ihr Chef eventuell einfachere Wörter bevorzugen würde.
Ihr Publikum will sich persönlich angesprochen fühlen, und dazu gehört sich zu einem gewissen Grad an sie anzupassen.
Körpersprache und Aussehen machen einen Unterschied
Aussehen ist wichtig
Damit ist nicht gemeint, dass nur Unterwäschemodels erfolgreich eine Präsentation halten können.
Man kann gewisse Entscheidungen treffen was zum Beispiel die Kleidung angeht. Erstens ist Helligkeit und Auffälligkeit ein Faktor, der die Aufmerksamkeit des Publikums steuert. Das heißt vermeiden Sie einen schwarzen Anzug, und ziehen Sie ein Hemd an, das möglichst einen Kontrast zum Hintergrund bringt.
Angelehnt an den letzten Punkt sollte auch Ihre Kleidung den Erwartungen des Publikums entsprechen. Wie stellt sich Ihr Publikum einen guten Sprecher vor? T-Shirt oder Hemd? Sakko oder Smoking? Sogar Politiker lassen sich beraten und tragen extra leicht abgenutzte Anzug Schuhe anstatt brandneue, weil ihre Wählerschaft nun mal nicht regelmäßig auf Cocktail Partys geht, sondern arbeitet.
Körpersprache verwenden
Zu Ihrem Aussehen zählt auch Ihre Körpersprache hinzu! Über 50 Prozent der Kommunikation zwischen Personen wird über Körpersprache und weitere 30 Prozent über den Tonfall des Gesprochenen kommuniziert. Das heißt stehen Sie aufrecht, solider Stand, die Hände sichtbar und auf keinen Fall versteckt (egal ob in den Hosentaschen, hinter dem Rücken oder unter den Achseln. Das mit den Händen kommt daher, dass vor hunderten und Tausenden Jahren offene Handflächen als Zeichen gesehen wurden dass ich keine Waffen habe mit denen ich dich gleich umbringe. Instinktiv werden sichtbare und offene Hände deshalb auch heute noch als vertrauenswürdig gesehen werden.)
Nervosität verhindern
Nervosität ist sichtbar. Die Hände sind verkrampft, die Haltung ist starr, und das Lächeln wirkt auf dem Gesicht eingefroren. Das kommt nicht gut an, und oft fühlen sich sogar Zuschauer unwohl, wenn Sie sehen, wie unwohl sich der Sprecher fühlt.
Wie können Sie also jetzt NICHT nervös sein?
Ein Aspekt ist Übung, aber das ist nicht direkt praktisch. Ein interessanter Ansatz ist allerdings „Fake-It-Until-you-make-it“. Einfach so zu tun und vor dem Vortrag ein Mantra zu wiederholen wie „Ich bin mutig“ (am besten irgendwo, wo einen keiner sehen kann) kann tatsächlich viel helfen. Eine weniger irritierende Möglichkeit ist sich groß hinzustellen, und die Arme in einem V nach oben zu strecken und den Kopf in den Nacken zu legen, so als hätte man gerade bei den Olympischen Spielen gewonnen. Wissenschaftler haben das einmal versucht und dabei festgestellt, dass diese Pose tatsächlich die Hormonpegel im Blut ändern kann.
Also stehen Sie während eines Vortrags groß, atmen Sie tief und ruhig und denken Sie an was Schönes, anstatt daran, dass Sie nervös sind und die gesamte Körperhaltung wird ruhiger und zuversichtlicher.
Halte Augenkontakt mit deinem Publikum
Auch bei einem Meeting mit Mitarbeitern, mit denen Sie seit Jahren zusammenarbeiten und per Du sind, wenn Sie einen Vortrag und Ihre Präsentation von einem Blatt ablesen, werden Sie die Aufmerksamkeit von allen verlieren. SIE halten den Vortrag und nicht einmal sie schauen die anderen an, wie kann man dann erwarten, dass Ihr Publikum Sie und nicht ihre Handys ansehen?
Manche schlagen vor man soll sich das Publikum nackt vorstellen, aber auch direkten Augenkontakt mit unterschiedlichen Personen im Publikum zu machen, und tatsächlich zu ihnen zu sprechen, kann helfen um Nervosität zu reduzieren, und es macht Ihren Vortrag einfach tausendmal persönlicher, und die Tatsache ist nun mal, dass viele Menschen etwas nur interessant finden wenn es persönlich und für sie relevant ist.
Also fangen Sie kein Wett-Starren mit Leuten in Ihrem Publikum an, aber sehen Sie sie an und lassen Ihren Blick zu unterschiedlichen Mitgliedern des Publikums streichen.