Zuerst einmal kommt Industrie 4.0 nicht gleich morgen.
Es ist ein Vorgang der die nächsten Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird. Es ist ein allmählicher Prozess, der zurzeit vor allem in den großen Industriebetrieben seinen Anfang nimmt oder schon genommen hat.
Bei Industrie 4.0 liegt im Moment das Hauptaugenmerk auf Industriebetriebe, die große Stückzahlen produzieren und erfordert streng definierte Verfahren im Unternehmen.
Kleine und mittlere Betriebe, die noch dazu nur geringe Stückzahlen individuell fertigen, werden nicht darum herumkommen, sich in den nächsten Jahren mit dem Thema zu beschäftigen, weil ihre Kunden die Thematik an sie herantragen werden.
Industrie 4.0 erfordert zentral gespeicherte Daten, die eine hohe Qualität aufweisen.
Ein zentrales Programm für die Verwaltung und Kontrolle der Aufträge im Unternehmen ist schon mal ein guter Anfang
Jeder Fertigungs- und Verwaltungsablauf muss klar definiert und nachvollziehbar sein.
Das heißt nicht, dass jetzt sofort alles akribisch in einem Computer gespeichert werden muss. Zum Beispiel eine telefonische Bestellung von Material bei einem Lieferanten ohne jegliche Aufzeichnung ist aber ein absolutes No-Go.
Alle Bestellungen sind in einem Mailprogramm wie z.B. Outlook nachvollziehbar? Schon mal nicht schlecht.
Bestellungen werden in einer Excel-Datei oder einem Word-Dokument abgespeichert und protokolliert? Schon besser.
Alle Bestellvorgänge sind in einer zentralen Datenbank abgespeichert, so dass Kollegen nachvollziehen können was alles bestellt wurde - auch wenn der Besteller im Urlaub ist und ein Spediteur plötzlich mit einem Paket in der Tür steht? Optimal.
Das ist noch nicht Industrie 4.0 aber ein guter Schritt zur Vorbereitung dort hin.
Kurz zusammengefasst
Wie "macht" man Industrie 4.0?
Ein Überblick über mögliche erste Schritte:
- Alle Vorgänge zum Produktionsablauf sind definiert und für alle Beteiligten klar nachvollziehbar.
- Ausnahmen vom Ablauf sind bekannt und es ist geklärt, wie damit umgegangen wird.
- Es wird ein Programm zur Verwaltung der Vorgänge verwendet, das eine zentrale Datenbank verwendet.
- Alle Mitarbeiter haben die Möglichkeit Daten aus dem zentralen Programm abzufragen oder Daten einzugeben (Beispiel Betriebsdatenerfassung).
- Alle Vorgänge - von der Anfrage eines Kunden bis zur Rechnungserstellung und eigene Bestellungen bei Lieferanten - werden in diesem Programm verwaltet.
- Excel und Word werden nicht mehr zur Verwaltung von Daten verwendet, sind aber optimal in die Verwaltungs- und Produktionsprozesse integriert.